Die Gegend von Norcia unterscheidet sich erheblich von den Ortschaften in der Valle Umbra. Eichen- wälder und
Bergsilhouetten, die wie im Märchen Schutz zu vermitteln scheinen, umgeben Norcia mit seinen alten, meist
2-geschossigen Häusern und dem letzten von einst 31 Türmen.
Norcia liegt an der Westseite der Ebene von Santa Scolastica, in einer Gegend, die für Trüffel und
edle Wurstwaren bekannt ist. Außerdem ist sie reich an archäologischen Funden.
Die Eichenwälder sind von wesentlicher Bedeutung für das Wachstum der edlen Trüffel. Dieser Schatz
macht Norcia zu einem wichtigen Feinschmecker- zentrum Mittelitaliens.
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Mit 4900 Einwohnern ist Norcia einer der anmutigsten, wenn auch von der absoluten Tallage her weniger
typischen Orte Umbriens (604 m ü.M.), der vom Pilger- und Individual-Tourismus sowie vom Ruf seiner
Metzgerzunft recht gut lebt. Es ist ein städtebauliches Juwel. Seit Ende 1998 liegt die Stadt nicht mehr
ganz abseits der Touristnströme, denn 2 Tunnel verbinden sie nun schnell mit der Außenwelt.
Norcia gilt inzwischen auch als klimabegünstigtes Sportlerzentrum, speziell für Fußballtraining.
Den Namen Norcia, abgeleitet von ursprünglich Nursia, erhielt die Stadt von der etruskischen Glücks- göttin.
1200 konnte sich Norcia als freie Kommune etablieren und wurde neben Visso die bedeutendste Stadt
in den Monte Sibillini (Nationalpark). Die Ringmauern, die die Stadt umgeben und erstaunlich gut erhalten sind,
stammen aus dieser Zeit.
In Norcia wurde der Vater der westlichen Mönchs- gemeinschaften geborgen: der heilige
Benedikt, nach dem sich der heute Papst genannt hat. Ihm ist die Kirche an der geräumigen Piazza geweiht,
die seit jeher den Mittelpunkt der Stadt bildet. Mit dem Bau der Kirche wurde 1200 begonnen. Auf der rechten
Seite der Kirche kann die "Loggia die Mercanti" mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwarten:
Neun Steinmaße für Getreide aus dem 14. Jahrhundert und eine Statue des heiligen Benedikt,
die zu seinen Füßen die wichtigsten Freimaurersymbole zeigt.
Von der Piazza San Benedetto kann man durch die Straßen des Zentrums schlendern. Es wird von einem
etwa 2 km langen Mauerring umschlossen und hat die Form eines Herzens.
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